Gedichte
Gedichte
Die Gedichte sind ein kleiner Auszug aus dem Gedichtband "Die Stille in der Rastlosigkeit" von Susanne Becker.
Hinweis: Alle Gedichte sind urheberrechtlich geschützt. Deren Verwendung setzt unsere Zustimmung voraus.
Da liegen wir
in einer zeitlosen Stunde
wir ruhen
Rücken an Rücken
aber
perfekt aneinandergeschmiegt
atmen
in unterschiedlichem Takt
doch
die gleiche Luft
außen wie innen so verschieden
dennoch
teilten wir uns einst meinen Körper
träumen und denken andere Welten
jedoch
unter der gleichen wärmenden Decke
deine
Kinderhand
weich
warm
sucht
mein Gesicht.
Wir drehen uns zueinander
haben das gleiche Blau in den Augen.
In manchen Nächten sehe ich dein Leuchten
noch durch die dunklen Wälder ziehen.
Geister die wir einst gemeinsam verscheuchten,
wollen vor mir allein nicht fliehen.
Dein Ende ließ auch mich kraftlos zurück,
zog mir die Schönheit aus den Augen,
dein ruhiger Herzschlag war mein Glück,
ließ mich an viele Leben glauben.
Einst fand ich in meinem Garten eine Blume.
Ganz plötzlich war sie da.
Ihre Fremdheit machte mich wütend.
Ich fand sie eitel und sonderbar.
Habe sie nicht um ihr Erscheinen gebeten,
wollte ihr nicht schenken meine Aufmerksamkeit.
Kalt und herzlos würde ich sie zertreten,
nicht mehr denken an ihre Dreistigkeit.
Jeden Tag betrachtete ich sie,
entdeckte stets neue Feinheit, neue Farben.
Langweilig wurde mir mit ihr nie.
Dann besann ich mich und wagte sie zu fragen.
Warum bist du zu mir gekommen?
Da neigte sie ihr zartes Köpfchen, legte es in meine Hände hinein.
Endlich hast du meine Stimme vernommen.
Ich blühe nur für dich, denn ich sah du bist allein.